Eine andere Thematik sind dagegen Innenstädte. Die Autos werden nicht aus den Städten verschwinden, aber aus den Innenstädten. Fußgängerzonen oder auch öffentliche Plätze sind total wichtig. Und ich glaube, dass es diese Wiederbelebung sehr dringend braucht. Wir benötigen Platz, um uns zu treffen, um Spielplätze, Begegnungszonen, Cafes, Outdoorevents o. Ä. zu schaffen. Ich finde, das hat Vorrang im öffentlichen Raum, als da irgendwie ein Auto zu parken. Und die Städte gehen auch diesen Weg. Paris ist dafür ein sehr gutes Beispiel: Die „15-Minuten-Stadt“ ist dort ein sehr wichtiges Thema. Es soll verschiedene Zentren geben, in denen man in 15 Minuten fußläufig wirklich alles hat. Arbeit, Einkauf, Ärzte, Kinderversorgung... Zudem will Paris 60 Hektar Parkraum in Grünflächen umwandeln – für Menschen, Nachbarschaft und Spielplätze. Ich fände es super, wenn man an einem Ort sowohl Kaffee trinken könnte als auch arbeiten – und dass es nicht nur ein Cafe ist, sondern zudem ein Raum, der verbindet.
Auch in Berlin gäbe es dafür verschiedene Möglichkeiten. Wir brauchen nicht alle Privatleute mit Autos in die Innenstadt kutschieren, nur damit die Innenstadt voll und ungesund ist. Wir müssen den Klimawandel verhindern und eine Möglichkeit ist, das Auto ein bisschen anders zu denken und zu sagen: „Okay, es ist für bestimmte Funktionen super und wir brauchen es auch, also z. B. für alte Menschen, Krankentransporte usw.“ Zudem wären unsere Innenstädte auf einmal sehr leise. Lärmemission ist ein riesiges Thema.