Urban Tales: Florian Grill - In diesem Portrait stellt Schindelhauer seinen langjährigen Freund und Partner Florian Grill vor.
16. August 2021

Urban Tales: Florian Grill

In diesem Portrait stellt Schindelhauer seinen langjährigen Freund und Partner Florian Grill vor.

In diesem Portrait stellt Schindelhauer seinen langjährigen Freund und Partner Florian Grill vor.

Florian Grill ist selbstständiger Fotograf mit Schwerpunkt Mode, Beauty und Werbung. Er und Stephan Zehren (Head of Design Schindelhauer) lernten sich noch während des Studiums kennen und somit war klar, wer die ersten Lifestyle Aufnahmen für Schindelhauer Bikes fotografieren würde. Florian bastelt darüber hinaus aber auch an Oldtimern und setzt sich für bessere Fahrradwege in Hamburg ein.

Vom Bodensee an die Nordsee

Meine Name ist Florian Grill und ich lebe seit 15 Jahren in Hamburg. Ursprünglich bin ich vom Bodensee, aber mittlerweile fühle mich als Norddeutscher. Ich bin selbstständiger Fotograf mit Schwerpunkt Mode, Beauty und Werbung. Ich habe mein eigenes Studio hier in Hamburg mit Setbau, Postproduktion und Filmteam. Am meisten fehlen mir hier in Hamburg die Berge. Ich mag schöne geschwungene Straßen, spannende Ausblicke und nicht immer nur das ganz Flache und Gerade. Ein Dorf nach dem anderen. Ich vermisse das Gefühl, einfach mal fahren zu können, ohne dass man durch eine Ortschaft kommt. Das man sich mal richtig auspowern kann, sei es mit dem Fahrrad oder mit dem Motorrad oder im Oldtimer. Das fehlt mir extrem.

Immer neue Wege entdecken

Die größte Herausforderung in meinem Job ist sicherlich, kreativ zu bleiben und neue Blickwinkel zu finden. Aber auch Spaß im Team zu haben, das Team mit meinen Ideen zu begeistern und mit dem Team an neuen kreativen Wegen zusammenzuarbeiten. Nicht die ausgetretenen Wege gehen. Aber es gibt natürlich auch schöne Dinge. Zum Beispiel das Reisen, neue tolle Leute zu treffen, die kreativ und wahnsinnig aufgeschlossen sind und die super freundlich, super nett und eine tolle kreative Energie haben.

Schindelhauer geht ja auch immer neue Wege. Sei es ganz am Anfang mit dem Zahnriemen. Den kannte damals kaum einer. Jetzt wird er überall kopiert. Schindelhauer war in der Hinsicht ein echter Pionier. Zudem ein gutes Design und Stilsicherheit. Nicht total verrückt, aber immer mit einem gewissen Etwas. Mein erstes Schindelhauer-Fahrrad habe ich seit zehn Jahren und es läuft immer noch. Die Qualität ist sehr gut. Natürlich kann man das nicht eins zu eins als Fotograf übertragen, aber das sind die Attribute, die hoffentlich auch auf mich manchmal zutreffen.

„Ich bin Schönwetter-Autofahrer, Schönwetter-Motorradfahrer, aber kein Schönwetter- Fahrradfahrer.“

Auf dem Fahrrad kann ich super gut nachdenken. Wenn ich morgens mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre oder abends zurück, dann powert man sich einerseits etwas aus. Andererseits kommt man aber auch zur Ruhe. Morgens wird man geweckt, weil man sich bewegt und man bekommt neue Gedanken. Abends kommt man eher wieder etwas runter und kann den Tag ein bisschen verarbeiten. Und das Schöne ist, dass ich mit meinem Schindelhauer zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter fahren kann. Ich bin Schönwetter-Autofahrer, Schönwetter-Motorradfahrer, aber kein Schönwetter-Fahrradfahrer. Ob Schnee, ob Eis, ob Regen, ob Wind: Ich fahre eigentlich immer Fahrrad. Beim Regen wird man zwar etwas nass und im Winter ist es manchmal kalt, aber es funktioniert einfach und dann macht das Ganze auch Spaß.

Ich habe zwar ein bisschen Regenkleidung aber meistens bin ich zu faul sie mitzunehmen. Meistens schaue ich einfach auf das Regenradar, wann der nächste Schauer kommt bzw. wann der Schauer vorbei ist. Eigentlich kann man das mittlerweile ganz gut planen und dann bleibt man halt eine halbe Stunde länger auf der Arbeit oder macht noch mal irgendwas anderes, bevor man losfährt. Das Fahrradfahren hilft mir unglaublich gut, einen Ausgleich zu schaffen und deswegen fahre ich nicht mit der Bahn oder dem Auto zur Arbeit. Und wenn du auf dem Weg nach Hause einen Wein trinken willst, dann musst du keinen Parkplatz suchen, sondern du hältst einfach an der Bar an, triffst dich mit Freunden, trinkst einen Wein und fährst dann nach Hause. Mit dem Fahrrad ist man eh am schnellsten in der Stadt unterwegs und zudem ist es ökonomisch und ökologisch das Sinnvollste. Das Fahrrad ist absolut die Zukunft fur eine Stadt wie Hamburg, die kaum Berge hat und eh mit Autos verstopft ist.

Das Leben als Freelancer

Ich versuche morgens um 9.30 Uhr im Studio zu sein. Ich fahre meistens gegen 9 Uhr oder 10 Uhr los und brauche ungefahr 20 Minuten. Dort gibt's dann erst mal einen Kaffee. Dann die ersten E- Mails. Wenn ich ein Shooting habe, ist es halt etwas früher, entweder in der Location oder hier im Studio. Beim Shooting ist es meist so, dass man erst einmal guckt, dass der Kunde versorgt ist, dass die Assistenten da sind, dass das Licht aufgebaut wird und dass das Team happy ist. Am Ende des Tages wollen wir ein tolles Ergebnis abgeliefert haben. Und dann geht's mit dem Fahrrad nach Hause oder eben in eine Weinbar oder zum Essen mit dem Kunden oder alleine zu Freunden.

Als Freiberufler kann man sich seine Freizeit individuell gestalten. Und oft sehe ich die Arbeit auch nicht so sehr als Arbeit an. Das ist der Vorteil, weil wir hier einfach so eine schöne Gemeinschaft haben. Das ist nicht so ein Zwang. Natürlich musst du zu bestimmten Uhrzeiten bestimmte Sachen machen oder zu bestimmten Uhrzeiten vor Ort sein und kannst nicht noch im Bett liegen. Aber ich bin eh nicht der Typ, der im Bett liegen bleibt, sondern ich brauche immer irgendwas zu tun. Und je mehr hier los ist, desto wohler fühle ich mich. Und wenn ich mir einen Tag frei nehmen will, dann nehme ich mir auch frei und fahre an das Meer mit meinen Freunden, gehe angeln oder unternehme sonstige Sachen. Eigentlich habe ich immer irgendwelche Projekte: Sei es, ich baue mir einen Bulli aus oder ich baue einen Oldtimer aus oder ich baue ein Motorrad um oder ich baue mir ein neues Fahrrad auf. Oder ich gehe mit dem Hund los oder wir gehen campen oder segeln. Es gibt immer irgendwie immer etwas zu tun.

Fahrrad vs. Auto

In der Stadt bin ich zu 80 % mit dem Fahrrad unterwegs. Ich versuche echt alles mit dem Fahrrad zu machen. Das Auto nehme ich total ungern, weil ich mit meinem Fahrrad einfach schneller und mobiler bin und es mehr Spaß macht. Und das Auto? Eigentlich brauche ich es nicht. Ich hab's teilweise für den Job, wenn ich damit Sachen und Equipment transportieren muss oder einfach nur zum Spaß. Fahrspaß mit dem Auto habe ich eigentlich nur beim Kurvenfahren oder auf der Rennstrecke. Fahrrad fahren ist für mich eine schöne Art der Fortbewegung. Es bedeutet Freiheit für mich und ich kann dadurch meinen Kopf frei bekommen. Es ist aber auch Entspannung und ich kann mir den Wind um den Kopf blasen lassen. Im Sommer fahren wir immer wieder an die Seen raus oder an der Elbe entlang. Aber eigentlich bin ich fast nur in der Stadt unterwegs.

Begeisterung für das Außergewöhnliche

Ich fahre seit jeher Fahrrad und ich will auch immer Fahrrad fahren und Schindelhauer hat einfach die schönsten und wertigsten Fahrräder auf dem Markt. Natürlich mag ich auch das Design und das Alleinstellungsmerkmal, dass es eben kein Fahrrad von der Stange ist. Nur ich habe genau dieses Custom Model. Genauso ist es auch bei meinem Motorrad. Auch das habe ich umgebaut. Das gibt's nur einmal. Mein Auto gibt's auch nur einmal, so wie es ist. Das sind schon ähnliche Attribute, wie ich sie auch bei der Fotografie wiederfinde. Jedes Foto ist einzigartig und existiert in dieser Form kein zweites Mal. Mir ist auch wichtig, dass man nicht irgendeinem Trend hinterherläuft, sondern das jedes Rad unique ist. Deswegen bin ich bei Schindelhauer und dabei bleibe ich auch. Am Anfang habe ich mit Viktor angefangen. Dann kam der CCR dazu, wobei ich nur noch wenig fixed fahre, da ich morgens den Kopf mit der Arbeit voll habe und es mittlerweile auch genieße, eine Bremse zu haben. Ich bin jetzt 41 Jahre alt und wenn man nicht jeden Tag fixed fährt, fühlt man sich auch nicht mehr so richtig sicher damit. Es gibt einfach Leute, die das viel besser können und bei denen es sicherer ist als bei mir. Und deswegen fahre ich mittlerweile den Siegfried oder das jetzt neu aufgebaute Custom Model eigentlich zu 90 %.

Bedeutende Momente

Vor vier Jahren hatte ich ein Shooting in Berlin und danach bin ich in einer warmen Sommernacht mit Stephan Zehren (Head of Design Schindelhauer) nachts durch Berlin gefahren. Das war schon echt irre. Er hat mir so tolle Ecken gezeigt. Und wir sind durch die leeren Straßen von Berlin geflitzt und haben so viel Blödsinn gebaut. Wir haben mal hier und dort was gegessen und getrunken und haben uns fast die gesamte Stadt bis zum Morgengrauen angeschaut. Nicht so schön war, dass wir am nächsten Tag wieder arbeiten mussten. (lacht)

Klassik in der Neuzeit

Für mich steht Schindelhauer für Qualität, Design, schnelle Mobilität, aber auch Klassik. Ich finde Siegfried ist zum Beispiel ein ins Neue übersetztes altes Fahrrad. Die Räder sind einfach klassisch, schön, stilvoll und zeitlos. Aber auch mit so einer guten Qualität, dass man nicht alle halbe Jahre damit zum Mechaniker oder selbst schrauben muss. Und egal, ob Regen oder Schnee, die Räder funktionieren einfach. Natürlich muss man mal die Bremsklötze tauschen oder einen Platten in der Stadt flicken, aber ansonsten läuft das Rad einfach und funktioniert.

"Bleib in Bewegung"

Ich setze mich hier in Hamburg für bessere Fahrradwege ein. Ich habe gerade eine Kampagne mit dem Titel „Bleib in Bewegung“ für Hamburg fotografiert. Es geht darum, ein besseres Fahrradnetz und Fahrradspuren aufzubauen. Man muss einen Weg in die Zukunft gestalten und das geht nur mit besserer Mobilität in der Innenstadt. Nicht nur wir, sondern auch unsere Kinder müssen sich sicher fühlen. Die Kampagne wird jetzt groß in ganz Hamburg ausgespielt und ich hoffe, dass sich dadurch etwas ändern wird. Es ändert sich ja schon viel in Hamburg und wir sind auf dem richtigen Weg. Ich glaube, man muss das aber noch mal auf die breitere Masse übertragen. Es sollte eine separate Fahrradspur und eine Autospur geben. Wir kommen nicht ohne Autos aus, wir kommen aber auch nicht ohne Fahrräder aus. Es muss ein Miteinander geben, wo beide Fahrzeuge gleichberechtigt sind. Es muss aber auch breitere Fahrradwege für Lastenräder geben bzw. muss es möglich sein, dass man mit seinen Freunden oder Kindern auch nebeneinander fahren kann. Es muss gewährleistet sein, dass man sicher und schnell zur Kita kommt.