Kein Bock auf Masse
Ich und meine tolle Frau Sabrina besitzen die „Erste Liebe Bar“ in Hamburg. Wir haben keine Kinder, denn die Bar ist unser Baby. Es ist ein Fulltimejob. Bis Corona kam, hatten wir 7 Tage die Woche die Bude von morgens bis abends voll. Dann noch 2–3 Veranstaltungen, bis wir die Reißleine gezogen und 3 Monate Urlaub gemacht haben. Das Lokal wurde in dieser Zeit von uns umgebaut. 2020 konnten wir wieder anfangen. Dann aber kam Corona. Viel gearbeitet im eigentlichen Sinne haben wir während der Corona Zeit also nicht. Ich besitze die Bar jetzt seit 15 Jahren. Zum Glück konnten wir uns hier behaupten und mussten nicht umziehen. Jetzt war es aber mal Zeit, die Bar umzubauen. Vorher hatten wir viel Beton und viel Eiche. Vor 15 Jahren war der skandinavische Look sehr angesagt: Beton, Holz, Glas. So etwas gab es damals nicht. Aber das hatte sich geändert. Und die Hemmschwelle für ganz viele Touristen, die reinkommen, war nicht mehr da. Es wurde immer mehr Masse und ich hatte kein Bock auf die Masse. Dieser Bezug zu unseren Stammgästen ging verloren. Es wurde zwar immer mehr Umsatz, aber der Spaß wurde immer weniger. So haben wir uns irgendwann gesagt, dass wir etwas ändern müssen. Das Konzept und der Laden wurden komplett neu gestaltet.